Mein allerliebster Papa,
heute ist wieder Sonntag. Fast 44 Wochen ohne dich. Ich weiß immer noch nicht, wie ich diese Zeit ohne dich geschafft habe. Ich habe heute gerade zu Hannes gesagt, dass der Tag an dem du gegangen bist, der schrecklichste Tag meines Lebens war. Vor nichts anderem hatte ich jemals mehr Angst, als vor diesem Augenblick. Hannes war am Wochenende wieder bei Merle und mir. Es war ein sehr schönes, entspanntes Wochenende. Wir haben es genossen zusammen zu sein. Wir brauchen dass unheimlich, um uns gegenseitig Kraft zu geben und einfach, weil wir drei eine Einheit sind. Hannes hat ein paar Selbstzweifel. Die Zeit bis zur Prüfung ist nicht mehr lang. Ich weiß, er schafft das, aber er zweifelt manchmal zu sehr an sich selbst. Du fehlst ihm so wahnsinnig. Schon allein das du da warst gab ihm Kraft und Zuversicht. Dein „ Hansi, steck den Kopf nicht in den Sand“ war immer ausreichend. Auch für die Kinder war mein schrecklichster Tag, ihr schrecklichster Tag in ihrem Leben. Immer wieder wird uns bewusst, welch Riesenlücke du hinterlassen hast, für jeden von uns. Eine Lücke, die niemand schließen kann und auch niemand schließen möchte. Jeder von uns weiß, wo dein Platz war, dein Platz ist und auch immer dein Platz bleiben wird.
Papa, wenn du irgendwas tun kannst von da oben, dann tue es bitte in erster Linie momentan für Hannes, der dich so unheimlich vermisst und doch immer versucht stark zu sein. Manchmal an falscher Stelle, weil er es noch nicht so gut einschätzen kann. Aber auch das lernt er noch. In der letzten Zeit war es manchmal nicht einfach, aber alles wird gut. So gut es eben geht ohne dich. Letztes Jahr habe ich versucht stark zu sein. In diesem Jahr bin ich stark für mich, für die Kinder, für alle und für dich. Und ich werde glücklich sein, für jeden Schritt, der mich meinem Ziel näher bringt. Da du immer bei mir bist, werde ich alles schaffen.
Papa, trotzdem vermisse ich dich schrecklich. Jeden einzelnen Tag…
Ich liebe dich, für immer.
Dein Elakind